Wieder ist es der Heimatdichter Otto Lucas, der mich auf die Spuren der Lausitzer Küche bringt. Plinse sind ein fester Bestandteil des Speiseplans in unserer Region und auch ich habe zahlreiche glückliche Erinnerungen an leckere Mahlzeiten mit einem großen Stapel Plinsen auf dem Tisch.

Aber was ist das eigentlich, ein Plins? Nachdem ich viele Jahre im Rhein-Main Gebiet gelebt habe, weiß ich, dass dieser Begriff in Deutschland nicht selbstverständlich ist. Ein Plins kann auch Plinz genannt werden und heißt im sorbischen plinc oder blinc – die Bezeichnung kommt aus dem slawischen und lehnt sich an bliny, dem osteuropäischem Begriff für Eierkuchen an.

Bei einem Plins handelt es sich also um einen Eierkuchen und in unserer schönen Lausitz gibt es viele Varianten, diesen zuzubereiten. Während ich mit dem luftigen Buttermilchplinsen aufgewachsen bin, wird er etwas weiter nördlich im Spreewald ganz traditionell mit Hefe gebacken.

Früher war er fester Bestandteil der Vesper am Sonntag – dem Tag, auf den nicht nur alle Kinder sehnsüchtlich warteten. Dann wurde die gusseiserne Pfanne herausgeholt und das große Backen begann. Nach und nach türmten sich die süßen Eierkuchen auf einem Teller, der vorgewärmt parat stand. Als es dann endlich los ging, wurden die Plinse mit Butter oder Sahne bestrichen und mit Zucker bestreut.

Heutzutage isst man auch gern Apfelmus zu den Plinsen – am besten natürlich aus Äpfeln der Region.

Rezept für Spreewälder Hefeplinse

 Zutaten:

  • 1 Liter Milch
  • 500 g Mehl
  • 4 Eier
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 30 g Zucker
  • 1 Prise Salz

Zubereitung

  1. Verrühre die Milch mit den Eiern und dem Zucker und gib dann die Hefe zu.
  2. Mische Mehl und Salz unter, so dass ein cremiger Teig entsteht.
  3. Decke die Schüssel mit einem sauberen Tuch ab – der Hefeplinsteig braucht nun 60 Minuten Ruhezeit an einem warmen Ort.
  4. Anschließend bereitest du deine Pfanne vor. Fette sie mit etwas Öl, Butter oder – wie früher – Schweineschwarte ein und backe danach einzelne Hefeplinsen aus. Gib dafür jeweils eine Kelle Teig hinein, schwenke sie zu einem kreisrunden Plins und wende sie 2-3 Mal.
  5. Halte die Plinsen auf einem Teller warm, bis der gesamte Teig gebacken ist.

Traditionell werden die Plinsen mit Zucker bestreut und dann zusammengerollt – Kinder lieben es, sie dann in die sauberen Hände zu nehmen und genüsslich abzubeißen.

Wie magst du deinen Plins am liebsten?

Text: Jenny Böhme | Fotos: Jenny Böhme